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„Herz und Hirn statt Blut und Ehre“ - Auf Spurensuche in der Jarrestadt
AnwohnerInni und
Jarrestadt- Archiv laden ein zum gemeinsamen Stadtteilrundgang
„Herz und Hirn statt Blut und Ehre“ 
 

Unter diesem Motto hat sich die AnwohnerInneninitiative in der Jarrestadt gegründet, um gegen die wiederholten Naziaufmärsche in Winterhude (demnächst am 4.9.04 ab Hudtwalckerstraße) zu protestieren. Wir bieten nun gemeinsam mit dem Jarrestadt-Archiv einen Stadtteilrundgang an, der
-         Spuren der ZwangsarbeiterInnen im Viertel aufdeckt
-         Auf den Spuren der Vergangenheit Häuser aufsucht, in denen Menschen gelebt haben, die von den
          Nazis deportiert wurden
Dabei wollen wir auch aufzeigen,  wo in unserem Stadtteil „Stolpersteine“ im Rahmen der bekannten Aktion des Künstlers Günter Demnig ins Straßenpflaster eingelassen werden könnten.                        
Treffpunkt: Am  Sonntag 05.09.2004, um 15 Uhr vor der Meerweinstrassen-Gesamtschule beim Eisenbahnwaggon, Ecke Martin Haller Ring
Die  Teilnahme am Stadtteilrundgang ist kostenlos. Spenden werden gerne angenommen, um Stolpersteine für die von den Nazis Verfolgten zu verlegen. 
(Informationen über das Projekt 
STOLPERSTEINE!)

Stolpersteine  für die Jarrestadt und Umgebung

Herta Feiner-Asmus, Stammannstraße 27, bis 1933 Lehrerin in der Meerweinschule, als rassisch Verfolgte nach Auschwitz deportiert, nahm sich auf dem Transport dorthin das Leben. Alfred Moser, Novalisweg 1, als rassisch Verfolgter 1943 deprotiert, am 23.07. 1943 in Auschwitz ermordet.
 
Franz Jacob, Jarrestraße 21, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, KPD; Mitbegründer der Widerstandsgruppe Jacob - Bästlein - Abshagen; am 18.09.1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Ernst Stender, Gertigstraße 56, arbeitete mit seinen 2 Brüdern ab 1933 im Widerstand,; wegen politischer Aktivitäten zu Zuchthaus verurteilt; 1943 vor Kreta im Bewährungsbatallion BB999 gefallen.
August Schmidt, Geibelstraße 24, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, KPD, wegen seiner illegalen Parteiarbeit 1936 zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt; am 03.08.1929 gestorben an den Folgen der Haft.
  
Bernhard Bästlein, Goldbekufer 19, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und des Reichstags, KPD; wegen seiner illegalen Parteiarbeit und Aktivitäten im Widerstand (Gruppe Jacob - Bästlein - Abshagen) am 18.09. 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.
Sophie Schoop, Poßmoorweg 45; Jüdin, wegen ihres Engagements für russische Kriegsgefangene denunziert und nach Auschwitz deportiert, am 03.01.1945 hingerichtet.
   
Rudolf Stender, Semperstraße 59; KPD, kämpfte im spanischen Bürgerkrieg, 1944 zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt; nach der Befreiung am 18.05.1945 an den Folgen der Haft gestorben.

  
Schule Meerweinstraße,  Rundgang 5. September 2004


Novalisweg , Rundgang 5. September 2004


Jarrestraße/Wäscherei, Rundgang 5. September 2004

  
Jarrestraße 21, Fr. Hochmuth, Ziehtochter v. Fanz Jacob;  Rundgang 5. September 2004


Kampnagel, Rundgang 5. September 2004


Gertigstraße 56, Rundgang 5. September 2004


Semperstraße 59, Rundgang 5. September 2004


Goldbekufer 19, Rundgang 5. September 2004

  

 Zwischen Neubau und Zerstörung - Die Jarrestadt 1929 bis 1945 - Jarrestadt-Archiv
Broschüre der Geschichtswerkstatt Jarrestadt-Archiv Zwischen Neubau und Zerstörung, die Jarrestadt 1929 bis 1945, Hamburg Winterhude

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